Nach langem Hin und Her konnte ich mithilfe einer tollen inoffiziellen Trados-Gruppe auf Facebook endlich das Rätsel des mysteriösen „Pfeils nach oben mit Spitze nach rechts“ lösen. Die Frage beschäftigte einige Power-User ziemlich lange.
Es war einmal ein unschuldig aussehendes Patent in Form eines Word-Dokuments, das ich aus dem Englischen ins Deutsche übersetzen sollte. Nach dem Import dieses Dokuments in Trados Studio 2017 begannen die Ärgernisse. Denn Trados zeigte überall im Text seltsame Pfeile an, siehe die folgenden Screenshots.

Seltsame Pfeile, die von Trados überall im Dokument angezeigt wurden.

Beispielsegment im Ausgangstext mit den seltsamen Pfeilen in Trados Studio, aus Geheimhaltungsgründen geschwärzt.
Natürlich suchte ich sofort nach diesen seltsamen Symbolen im Quelldokument in Word. Aber dort wurden sie nicht angezeigt und konnten daher auch nicht entfernt werden. Nach langer Diskussion in der obengenannten Benutzergruppe konnte ich ermitteln, dass Studio diese Zeichen als Zwischenraumzeichen, nicht jedoch als Tags oder Formatierung behandelt. Laut diesem Wikipedia-Eintrag ist das Symbol selbst ein sogenannter „Pfeil nach oben mit Spitze nach rechts“ mit der Unicode-Hexnummer U+21b1. Auch eine Suche nach dieser Unicodenummer in Word brachte nur Fehlermeldungen (Mac-Version) bzw. Nicht-gefunden-Meldungen (Windows-Version). Verschiedene akrobatische Transformationen in Word und Speicheraktionen in anderen Formaten ergaben ebenfalls nur negative Ergebnisse. Eine Speicherung als unformatierter Klartext kam nicht in Frage, da das Dokument auch komplizierte Gleichungen und andere wichtige Formatierungen enthält.
Nach weiterer längerer Diskussion mit den sehr hilfreichen und kompetenten Kolleginnen und Kollegen in der Gruppe konnten wir gemeinsam ermitteln, dass in Studio bidirektionale Steuerzeichen durch diese mysteriösen Pfeile dargestellt werden. Bidirektionale Steuerzeichen schalten zwischen Schriften von links nach rechts und von rechts nach links (z. B. für Arabisch und Hebräisch) um. Das überreichliche Vorkommen dieser Steuerzeichen alle paar Wörter in meinem durchgängig englischen Text ist mir noch immer ein Rätsel und auf jeden Fall vollkommen überflüssig. Aber nach Identifikation der kryptischen Zeichen konne ich in Word für Windows dann nach „^h“ suchen und die gefundenen, nicht sichtbaren Zeichen durch buchstäblich nichts ersetzen und sie so entfernen. (Nebenbei bemerkt gibt Word für Mac bei einer solchen Suche die Fehlermeldung aus, die Suche sei keine gültige Suche.) Nach erfolgreicher Entfernung der unsichtbaren, aber nun auffindbaren Zeichen speicherte ich das Dokument ab.
Und wenn ich nicht gestorben bin, dann übersetze ich nun fröhlich weiter.